
In einem Interview mit der Zeitschrift Merian sagte
Emmerich im November 2009, dass „2012“ sein letztes Desaster-Movie sei.
„Es ist die Mutter aller Zerstörungsfilme, mit Effekten, wie man sie
noch nie gesehen hat. Ich wüsste wirklich nicht, was ich danach noch
zerstören sollte.“ (Wikipedia)
Doch jetzt hat er ein neues Feld gefunden. Mit „Midway“ gibt es wieder
jede Menge Angebote, etwas zu zerstören. Allerdings kann man das ihm
nicht anlasten, denn diese historisch entscheidende Schlacht des
2.Weltkrieges ist nicht seine Erfindung.
Vielmehr ist es ein Versuch den amerikanischen und japanischen Soldaten
in gewisser geschichtlicher Weise nachträglich gerecht zu werden. Das
wurde dadurch möglich, dass die Japaner ihre Archive öffneten.
Diese Möglichkeit wurde vom Drehbuchautor Wes Tooke genützt und in die
Filmhistorie eingebaut. „Es gab viele Forschungsergebnisse über die
japanische Militärgeschichte, die bisher in den USA nicht bekannt
waren“, erläutert Tooke.
„Zu Beginn dieses Projekts war ich total fasziniert, als ich diese Welle
von neuer wissenschaftlicher Forschung zu diesem Thema entdeckte.
Endlich wurde die japanische Perspektive dieser Geschichte auf Englisch
so vermittelt, wie das zuvor nicht möglich gewesen war.“
Dominant in Emmerichs kreativer Vision war ein neuer Blick auf diese
entscheidende Schlacht. Der Film sollte einer neuen Generation von
Zuschauern davon erzählen – mit Charakteren, die starke und enge
Bindungen verbanden.
„Unser Film folgt drei Handlungsarmen, blickt aus drei miteinander
verwobenen Perspektiven auf diese Schlacht“, erläutert Emmerich weiter.
„Ein Blickwinkel ist der der Piloten auf dem Flugzeugträger USS
Enterprise.
Der Fokus liegt dabei auf Dick Best (Ed Skrein), Clarence Dickinson
(Luke Kleintank) und Bruno Gaido (Nick Jonas) allesamt historische
Figuren. Ein zweiter Handlungsarm beleuchtet den entscheidenden Beitrag,
den Edwin Layton (Patrick Wilson) Offizier des Geheimdienstes der U.S.
Navy, Joseph Rochefort, ein Spezialist für das Entschlüsseln von Codes,
und Admiral Chester W. Nimitz (Woody Harrelson) der in Pearl Harbor
stationiert war, leisteten.
Auch diese Männer sind historische Figuren – wie auch vier japanische
Führungskräfte, die die dritte Perspektive repräsentieren: Admiral
Isoroku Yamamoto, sowie die Offiziere Tamon Yamaguchi, Kaku Tomeo und
Chūichi Nagumo.“
Der Film beginnt mit einem Gespräch zwischen dem Nachrichtenoffizier
Edwin Layton (Patrick Wilson) und Admiral Yamymoto (ETSUSHI TOYOKAWA) im
Jahre 1937.
Beide sind sich einig, das ein Krieg zwischen ihren Nationen sinnlos
sei. Doch das Kaiserreich Japan entscheidet sich und anders und
überfällt am 07. Dezember 1941 Pearl Harbor und löst damit der Krieg
gegen die USA aus.
Nach der Zerstörung eines großen Teils der amerikanischen Marine
betreibt die USA große Anstrengungen möglichst schnell wieder ihre
Flotte zu vergrößern und gegen Japan zurückzuschlagen.
In der Ankündigung des Verleihs zu diesem Film liest sich das folgender
Maßen:
„Pazifik, 4. bis 7. Juni 1942: Demokratie und Freiheit stehen auf dem
Spiel, als es nach dem Angriff auf Pearl Harbor bei den abgelegenen
Midwayinseln zu einem entscheidenden Aufeinandertreffen kommt, bei dem
die zahlenmäßig geschwächte US-amerikanische Marine und Luftwaffe allen
Widrigkeiten trotzt, um sich einem in jeder Hinsicht überlegenen Gegner
zu stellen. Mit Mut, außergewöhnlicher Entschlossenheit und historisch
beispielloser Gefechtskunst konfrontieren sie die Kaiserliche Japanische
Marine in einer atemberaubenden Luft- und Seeschlacht, die den
entscheidenden Wendepunkt des Pazifikkrieges einleiten soll“...
Regisseur Emmerich fing vor etwa 20 Jahren an, sich mit diesem Thema zu
beschäftigen. Dazu sein Drehbuchautor WES TOOKE. „Er nutzte diese Zeit
um alle historischen Fakten zu berücksichtigen.
„Alles, was wir an historischen Ereignissen auf der Leinwand sehen
können, basiert auf Fakten und folgt absolut korrekt der Chronologie der
Ereignisse.
Es beginnt mit Pearl Harbor im Dezember 1941 und endet mit der Schlacht
um Midway im Juni des folgenden Jahres. Wir erleben hier die
dramatischsten sechs Monate in der Kriegsgeschichte.“
Etwas ist mir noch aufgefallen, Emmerich lernt dazu. Eine Szene im
Offizierskasino in Pearl Harbor wird mit der passenden Swingmusik
unterlegt, ala Woody Allen.
Ein Film mehr für Männer, da die Frauen eigentlich nur zur ergänzenden
Staffage gehören.
138 Minuten – ein Film für die große Leinwand und durchaus zu empfehlen.

Ab 07.November 2019 im KINO.
A.G.Wells
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